AKTIE IM FOKUS: Redcare nach starkem Auftakt ins Minus gedreht
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein anfänglicher Erholungsversuch bei den Aktien von Redcare Pharmacy
Charttechnisch ist mit der Kursentwicklung am Mittwoch auf kurz- bis mittelfristige Sicht nichts gewonnen, denn über die 50-Tage-Indikatorlinie schafften es die Titel nur kurzzeitig. Im Tagestief näherten sie sich mit 76,75 Euro sogar weiter dem bisherigen Tief seit 2023, das im September knapp unter der 70-Euro-Marke erreicht worden war.
Seit Monaten schon lässt die Fantasie dafür nach, wie stark die Online-Apotheke von der Einführung des E-Rezeptes in Deutschland profitieren kann. Hinzu kommt die Sorge vor zusätzlicher Konkurrenz, sollten Drogerien stärker in das Geschäft mit Medikamenten einsteigen. Ausdruck dessen ist, dass die Redcare-Aktien 2025 bislang mehr als 40 Prozent an Wert verloren haben und damit im MDax der drittschlechteste Wert sind.
Im dritten Quartal hat Redcare den operativen Gewinn um etwas mehr als die Hälfte und damit etwas stärker als erwartet gesteigert. Martin Comtesse von Jefferies attestierte der Online-Apotheke vor diesem Hintergrund eine ermutigende Geschäftsentwicklung. Auch Felix Dennl vom Bankhaus Metzler sprach dabei nach den zuvor schon bekannt gewordenen Eckdaten nochmals von einer positiven Überraschung.
Außerdem wurden von der Online-Apotheke erneut die Prognosen bestätigt. Comtesse lag mit einer geäußerten Hoffnung, dass dies das Anlegervertrauen in eine Beschleunigung des Wachstums mit elektronischen Rezepten im Schlussquartal stärkt, am Mittwoch also nicht lange richtig. Olivier Calvet von der UBS blickt in seiner Studie gespannt darauf, wie sich Redcare weiter zu E-Rezepten, Bonusprogrammen und dem Wettbewerb äußern wird. Dazu könnte es noch am Mittwoch neue Aussagen im Rahmen einer Telefonkonferenz geben.
Die Aktien des Konkurrenten DocMorris entwickelten sich am Mittwoch in Zürich mit einem Kursplus von zuletzt 0,8 Prozent etwas besser als Redcare. Anders als die Anteile des Konkurrenten bewegen sich die Titel der Schweizer wegen individueller Probleme schon lange auf einem Rekordtief. Zu Wochenbeginn hatten sie dieses bei 5,30 Franken markiert./tih/tav/stk