Aurubis AGEI
27.12. 13:27 76,600€ -1,42%
Salzgitter AGEI
27.12. 13:27 15,895€ +1,63%
05.12. 12:04

ROUNDUP: Kupferkonzern Aurubis erhöht Dividende - Aktie MDax-Spitze


HAMBURG (dpa-AFX) - Der Kupferkonzern Aurubis will seinen Aktionären nach einem Gewinnanstieg für das vergangene Jahr eine höhere Dividende zahlen. So sollen mit 1,50 Euro je Aktie zehn Cent mehr ausgeschüttet werden als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Das ist deutlich mehr als erwartet. Im Schnitt hatten Analysten sogar mit einer Senkung gerechnet. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung.

Die geplante höhere Ausschüttung trieb die Aktie am Vormittag an die Spitze des Mittelwertesegments MDax . Sie gewann zuletzt mehr als 15 Prozent. Die Aktie erreichte dadurch ihren höchsten Stand seit April 2023. Die höhere Dividende kommt auch dem Großaktionär Salzgitter zugute, der gut 30 Prozent der Anteile an Aurubis hält. Entsprechend stieg auch die Nachfrage nach den Aktien des Stahlkonzerns, die etwa sechs Prozent an Wert gewannen.

"Aurubis hat das Geschäftsjahr mit einem robusten Ergebnis in einem volatilen Marktumfeld abgeschlossen", kommentierte der neue Konzernchef Toralf Haag. Das Unternehmen profitierte im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) unter anderem von leicht gestiegenen Schmelz- und Raffinierlöhnen sowie einem signifikant höheren Metallergebnis. Zudem wirkten sich gesunkene Energiekosten und die Erlöse aus der Veräußerung des Standorts in Buffalo in den USA positiv auf das Gesamtergebnis aus.

Der Umsatz blieb mit 17,1 Milliarden Euro nahezu unverändert. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern erhöhte sich von 349 auf 413 Millionen Euro. Das Konzernergebnis stieg deutlich von 141 auf 416 Millionen Euro.

Bei seinen Investitionsprojekten kommt das Unternehmen voran: "Wir haben bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 1,7 Milliarden Euro für strategische Projekte in unser internationales Hüttennetzwerk investiert", erklärte Haag. Im vergangenen Geschäftsjahr hätten die Investitionen dabei ihren Höhepunkt erreicht. Aurubis verspreche sich durch die Projekte, wie etwa das erste Multimetall-Recycling-Werk in den USA sowie weiteren Recycling-Projekten unter anderem in Belgien und Hamburg, einen zusätzlichen Beitrag zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 260 Millionen Euro jährlich in den nächsten drei bis vier Jahren. Allein die neue Anlage in den USA soll dazu rund 170 Millionen Euro beitragen, hieß es.

Trotz der hohen Investitionen sei die starke Barmittel-Generierung des bestehenden Aurubis-Geschäfts "weiterhin gegeben, unsere Ambition ist es, das Free-Cashflow-Profil mittelfristig deutlich zu stärken", so der Konzernchef.

Haag hatte die Führung von Aurubis im September übernommen. Der Kupferkonzern hatte Mitte des Jahres nach Betrugs- und Diebstahlfällen mit Schäden im Millionenbereich seinen Vorstand neu aufgestellt. Die Probleme hatten Aurubis im vorvergangenen Geschäftsjahr 2022/23 die Bilanz verhagelt. 2023/24 habe es keine Belastungen mehr in diesem Zusammenhang gegeben, sagte der ebenfalls neue Finanzvorstand Steffen Hoffmann.

Aurubis hatte bereits Ende September vorläufige Zahlen vorgelegt und wegen technischer Probleme über ein schwächer als gedachtes viertes Quartal berichtet. Dazu legte das Unternehmen bereits einen Ausblick für das neue Geschäftsjahr vor, der nun bestätigt wurde. Im Geschäftsjahr 2024/25 soll das bereinigte Ergebnis vor Steuern zwischen 300 und 400 Millionen Euro liegen. Die Aussichten bei den Preisen auf den Beschaffungsmärkten trübten sich ein, dazu kämen nochmals hohe Anlaufkosten für strategische Projekte, hatte es damals geheißen./nas/niw/jha/