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EQS-News: Hurrikane, schwere Gewitterstürme und Überschwemmungen treiben versicherte Schäden das fünfte Jahr in Folge auf über 100 Mrd. USD, schätzt Swiss Re Institute (deutsch)


Hurrikane, schwere Gewitterstürme und Überschwemmungen treiben versicherte Schäden das fünfte Jahr in Folge auf über 100 Mrd. USD, schätzt Swiss Re Institute

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Swiss Re Ltd / Schlagwort(e): Research Update
Hurrikane, schwere Gewitterstürme und Überschwemmungen treiben versicherte
Schäden das fünfte Jahr in Folge auf über 100 Mrd. USD, schätzt Swiss Re
Institute

05.12.2024 / 10:00 CET/CEST

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* Geschätzte versicherte Schäden aus Naturkatastrophen übersteigen 2024
wohl 135 Mrd. USD

* Hurrikan Helene und Hurrikan Milton führten in den USA zu geschätzten
versicherten Schäden von fast 50 Mrd. USD

* Schwere Überschwemmungen in Europa und im Nahen Osten verursachten bis
heute geschätzte versicherte Schäden von mehr als 13 Mrd. USD

Zürich, 5. Dezember 2024 - Mit 1,54°C über dem vorindustriellen Durchschnitt
wird 2024 das heisseste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Durch die
Klimaerwärmung werden viele der 2024 beobachteten Naturkatastrophen
begünstigt. Vor allem in Europa kam es zu schweren Überschwemmungen, die
nach Schätzungen des Swiss Re Institute zu den zweithöchsten versicherten
Schäden durch Hochwasser in der Region überhaupt führten. Die USA waren von
zwei schweren Hurrikanen und einer hohen Frequenz schwerer Gewitterstürme
betroffen, auf die mindestens zwei Drittel der weltweiten versicherten
Schäden des Jahres 2024 von bis dato mehr als 135 Mrd. USD entfallen.

Balz Grollimund, Head Catastrophe Perils von Swiss Re: «Die versicherten
Naturkatastrophenschäden übersteigen das fünfte Jahr in Folge 100 Mrd. USD.
Hauptursachen dieser zunehmenden Schadenlast sind die Wertkonzentration in
städtischen Gebieten, das Wirtschaftswachstum und die steigenden Baukosten.
Auch der Einfluss des Klimawandels nimmt zu, weil er Bedingungen begünstigt,
die für viele der Katastrophen in diesem Jahr verantwortlich waren. Deshalb
müssen Investitionen in Massnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung zur
Priorität werden.»

Überschwemmungsrisiko steigt weltweit
Schwere Überschwemmungen in Europa und in den Vereinigten Arabischen
Emiraten haben bisher geschätzte versicherte Schäden von mehr als 13 Mrd.
USD verursacht. Nach Schätzungen des Swiss Re Institute ist 2024 bei dieser
Naturgefahr das drittteuerste Jahr weltweit und das zweitteuerste für
Europa, wo sich die versicherten Schäden auf rund 10 Mrd. USD beliefen.

Intensive Niederschläge führten im April zu Überschwemmungen in der
Golfregion, die den Betrieb des weltweit verkehrsreichsten Flughafens Dubai
beeinträchtigten. Im September verursachte Sturm Boris schwere
Überschwemmungen in Mitteleuropa, vor allem in Tschechien, Polen und
Österreich. Betroffen waren auch die Slowakei, Rumänien, Italien und
Kroatien. Sogenannte Vb-Tiefs, langsam ziehende Tiefdruckgebiete, sind in
der Region keine Besonderheit, doch im Fall von Boris wurde die starke
Intensität des Vb-Systems durch Bedingungen begünstigt, die mit dem
Klimawandel zusammenhängen: Arktische Kaltluft vermischte sich auf dem Weg
nach Süden mit ungewöhnlich warmer Luft aus Osten und Süden, die aufgrund
rekordhoher Wassertemperaturen im Mittelmeer besonders feucht war.

Im Oktober kam es in weiten Teilen Spaniens zu starken Regenfällen,
Sturzfluten und Hagelstürmen, die schwere Schäden verursachten. Am
schlimmsten waren die Überschwemmungen im Osten und Süden des Landes, vor
allem in den Regionen Valencia und Kastilien-La Mancha. Auch Andalusien und
die Balearen waren betroffen. Vielerorts fielen die durchschnittlichen
Niederschlagsmengen eines Jahres in weniger als acht Stunden. Steile
Lehmböden und die Kanalisation konnten die aussergewöhnlichen Wassermassen
nicht aufnehmen, sodass es schnell zu Überflutungen kam.

Pluviale Überschwemmungen können städtische Gebiete stark beeinträchtigen

Bei Überschwemmungen unterscheidet man verschiedene Arten. Die häufigsten
sind fluviale und pluviale, also durch Hochwasser an Flüssen bzw. durch
Regenfälle bedingte Überschwemmungen sowie Sturmfluten in Küstengebieten. Zu
fluvialen Überschwemmungen kann es nach schweren Regenfällen kommen. Meist
betreffen sie Gebiete in der Nähe von Flüssen, wo Flutwellen sich allmählich
oder auch schnell aufbauen und längere Zeit anhalten können. Pluviale
Überschwemmungen können überall vorkommen und (städtische) Gebiete aller Art
betreffen. Extreme Regenfälle können in kurzer Zeit Sturzfluten auslösen,
wenn grosse Teile des Bodens versiegelt sind, sodass überschüssiges Wasser
nicht versickert und die Kanalisation überlastet ist. Ausserdem können
Überschwemmungen als Sekundäreffekt von Primärgefahren auftreten, etwa bei
Sturmfluten und Regenfällen als Folge tropischer Zyklone.

Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die
wirtschaftliche Entwicklung ist nach wie vor die Hauptursache für den seit
vielen Jahrzehnten zu beobachtenden Anstieg der versicherten Schäden durch
Überschwemmungen, aber auch durch andere Gefahren. Doch angesichts
steigender Naturkatastrophenrisiken und Preise wird sich die jährliche
Zunahme der versicherten Schäden um 5-7% fortsetzen, und die grossen
Deckungslücken könnten bestehen bleiben. Dies unterstreicht die
Notwendigkeit einer Anpassung in Verbindung mit einem angemessenen
Versicherungsschutz, der die finanzielle Widerstandsfähigkeit fördern kann.»

Mit einem Anstieg der Schäden ist zu rechnen, denn durch den Klimawandel
werden Extremwetterereignisse noch verstärkt, und durch Zersiedelung
befinden sich in Hochrisikogebieten immer mehr Werte. Daher ist Anpassung
gefragt, und Schutzmassnahmen wie Deiche, Dämme und Fluttore sind bis zu
zehnmal kostengünstiger als ein Wiederaufbau.

2024: Hurrikane und schwere Gewitterstürme, vor allem in den USA

Mindestens zwei Drittel der versicherten Schäden in diesem Jahr entfallen
auf die USA: Im September und Oktober trafen zwei schwere Hurrikane
innerhalb von zwei Wochen auf die Küste Floridas. Hurrikan Helene traf am
27. September als schwerer Hurrikan an Land, und am 9. Oktober folgte
Hurrikan Milton. Die versicherten Schäden der beiden Hurrikane werden
aktuell auf knapp 50 Mrd. USD geschätzt. Darüber hinaus war 2024 eine hohe
Frequenz schwerer Gewitterstürme (schwere konvektive Stürme, SCS) zu
verzeichnen, die vor allem die USA betrafen. Weltweit summieren sich die
versicherten Schäden aus SCS für 2024 nach aktuellen Schätzungen auf mehr
als 51 Mrd. USD. Dies ist die zweithöchste Schadensumme nach dem Rekordwert
von rund 70 Mrd. USD im Jahr 2023.

Tabelle 1: Geschätzte wirtschaftliche und versicherte Gesamtschäden 2024 und
2023 (Mrd. USD in Preisen von 2024)

2024 2023 Jährliche 10-Jahres-Durch-
Veränderung schnitt
Wirtschaftliche 320 302 6% 254
Schäden (total)
Naturkatastrophen 310 291 6% 241
Man-made 10 11 -8% 13
Versicherte Schäden 144 125 16% 108
(total)
Naturkatastrophen 135 115 17% 98
Man-made 9 10 -7% 10
Quelle: Swiss Re Institute

Hinweis: Vorläufige Zahlen. Aufgrund von Rundungsdifferenzen entsprechen
einige der Gesamtbeträge möglicherweise nicht der Summe der einzelnen
Beträge.

Diese sigma-Katastrophenschadenschätzungen beziehen sich auf Sachschäden;
COVID-19-Schäden sind nicht berücksichtigt. Die Schadenschätzungen in dieser
Pressemitteilung sind vorläufig und Änderungen bleiben vorbehalten, da noch
nicht alle Schadenereignisse vollständig bewertet sind.

Risk REconsidered: Ein Swiss Re-Podcast, Folge 2, «Eying hurricane damage»

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