25.04. 17:02

Weinstein-Prozess aus dem Jahr 2020 muss neu aufgerollt werden - "Verfahrensfehler"

(Reuters) - Der Prozess gegen den ehemaligen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wegen Sexualdelikten muss neu aufgerollt werden.

Das höchste Gericht New Yorks hob am Donnerstag die Verurteilung aus dem Jahr 2020 auf. Das Berufungsgericht des Bundesstaates kam in einer 4:3 Entscheidung zu dem Schluss, der damalige Richter habe einen Fehler gemacht: Er habe die Staatsanwaltschaft Aussagen von Frauen einbringen lassen, die behaupteten, Weinstein habe sie angegriffen, obwohl sie nicht Teil der Anklage gewesen seien. Der Fall Weinstein hatte damals die #MeToo-Bewegung mit ausgelöst.

Das Berufungsgericht entschied mehrheitlich zudem, dass der Richter den Fehler noch verschlimmert habe, indem er Weinstein einem Kreuzverhör ausgesetzt habe, das ihn in einem "höchst nachteiligen" Licht dargestellt habe. "Die Abhilfe für diese ungeheuerlichen Fehler ist ein neues Verfahren", so das Gericht am Donnerstag.

Weinstein verbüßt seit seiner Verurteilung eine Haftstrafe von 23 Jahren. Im vergangenen Jahr war er in Kalifornien wegen der Vergewaltigung einer Schauspielerin in Los Angeles im Jahr 2013 zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.

(Bericht von Jonathan Stempel und Susan Heavey, geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)