Bayerische Motoren Werke AGEI
03.02. 16:54 76,360€ -2,85%
General Motors Co.DI
03.02. 16:54 48,604$ -1,73%
Mercedes-Benz Group AGEI
03.02. 16:54 56,980€ -3,29%
Tesla Inc.DI
03.02. 16:54 386,052$ -4,58%
Volkswagen AG Vz.EI
03.02. 16:54 94,460€ -4,24%
03.02. 09:49

AKTIEN IM FOKUS 2: US-Zölle belasten Autoaktien stark - Auch Zulieferer schwach


(neu: Kurse, Jefferies zu Stellantis präzisiert)

FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Ein drohender Handelskrieg der USA mit wichtigen Partnern hat zum Wochenstart Auto- und LKW-Aktien kräftig nach unten gezogen. US-Präsident Donald Trump verhängte am Wochenende auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada Zölle in Höhe von 25 Prozent, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte bald folgen.

Die Aktien von BMW , Mercedes-Benz und Volkswagen fielen am Montagvormittag um 4 bis 5 Prozent. Die Papiere der LKW-Hersteller Daimler Truck und Traton büßten ähnlich deutlich ein, und auch die Aktienkurse von Zulieferern wie Continental und Knorr-Bremse fielen.

Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts sank als Schlusslicht im Sektortableau um 3,6 Prozent. Er hatte sich zuletzt deutlich vom Zwischentief im November erholt und sich wieder der 200-Tage-Linie genähert. Dieser noch immer nach unten gerichtete Indikator für den längerfristigen Trend geriet nun wieder in etwas weitere Ferne.

Das Problem: Die großen deutschen Auto-Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als Produktionsstandort - und bedienen von dort aus den US-Markt. VW , Audi und BMW haben in dem Land eigene Fabriken, Mercedes-Benz produziert in einem Gemeinschaftswerk mit Nissan .

Analyst Philippe Houchois vom Investmenthaus Jefferies sieht allerdings weniger die deutschen Hersteller betroffen, als viel mehr die großen US-Autokonzerne. Die US-Einfuhrzölle dürften die Fahrzeugpreise in den USA beziehungsweise die Produktionskosten um durchschnittlich 6 Prozent steigen lassen, falls es nicht zu einer raschen Deeskalation komme, erklärte er.

Houchois und der Bernstein-Experte Daniel Roeska sind sich einig, dass die großen US-Konzerne am stärksten betroffen sein dürften, also neben Ford und Chrysler (gehört zu Stellantis) vor allem General Motors (GM). Bei den US-Elektroautobauern Tesla , Rivian und Lucid begrenze die komplette Montage in den USA die Risiken auf Preise für Zulieferteile, ergänzte Houchois.

Vergleichsweise geringere Gefahren sieht der Jefferies-Fachmann - allerdings auf Basis einer früheren Analyse - wegen der globaleren Aufstellung bei Stellantis als Gesamtkonzern sowie Volkswagen ; zudem: BMW sowie Mercedes-Benz seien wertmäßige Netto-Exporteure aus den USA.

Jose Asumendi, Analyst bei der Bank JPMorgan, sieht hingegen die größeren Auswirkungen bei Daimler Truck , Volkswagen, Traton und Stellantis, während Iveco, Renault , Michelin und Volvo Truck vergleichsweise besser positioniert seien, so der Experte.

Eigentlich könnte zudem davon ausgegangen werden, dass Hersteller von Oberklasse-Fahrzeugen höhere Kosten einfacher auf ihre Kunden abwälzen können als Massenproduzenten. Allerdings gelte es vor einer finalen Einschätzung nun erst einmal abzuwarten, wie die US-Zölle sich auf Preise, Zulieferer und Maßnahmen der Autobauer auswirkten. So erwögen Autobauer Werksneubauten in den USA./mis/tih/jha/